Was Maisie wusste by Henry James

Was Maisie wusste by Henry James

Autor:Henry James
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: ars vivendi, verlag, Cadolzburg, Franken, Maisie, Henry, James, Literatur, Dekadenz, Hyde Park, London, Kensington, leisure, Scheidung, Kind, Mädchen, Scheidungskind, Roman, England, 19. Jahrhundert, Hansom, Brougham, Gericht, Sir, Frankreich, Boulogne, Stiefeltern, Piccadilly, Kindheit, Schader, Cammann, Verfilmung, Julianne Moore, Klassiker, Röckelein, Amerika, Europa, Paris, Psychologie, Kutsche, Theroux, Egoismus, Missbrauch, Darwin, tartine
Herausgeber: ars vivendi verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2016-02-17T00:00:00+00:00


XX

Es war sogar für märchenhafte Verhältnisse bei Weitem zu viel Geld, und in der Abwesenheit von Mrs Beale, die trotz der nunmehr späten Stunde noch nicht nach Regent’s Park Terrace zurückgekehrt war, hielt Susan Ash – so laut wie Maisie leise und so ungerührt wie diese unbeeindruckt – dem Mädchen anlässlich der im Flur und im trüben Schein der Nachtfunzel, welche die Örtlichkeit zum Gegenstück der soeben erlebten Inszenierung von Helligkeit machte, zur Schau gestellten Handvoll Münzen eine Half Crown als den Lohn vor die Nase, den ein unbedarfter Droschkenkutscher als Minimum hätte verlangen können. Anscheinend würde es bis zum Eintreffen von Mrs Beale noch lange dauern, und in der verbleibenden Zeit war Maisie von der gewieften Susan veranlasst worden, nicht nur wie ein liebes, braves Mädchen zu Bett zu gehen, sondern – um diesen Charakterzug noch klarer zum Ausdruck zu bringen – einen jener Sovereigns zur Begleichung allgemeiner sowie besonderer Verbindlichkeiten in das phantasievolle Figürchen droben auf der Frisierkommode zu spenden, welches naturgemäß für eine einsame Waise von einem Hausmädchen nicht weniger faszinierend war als für das Objekt der Machenschaften eines Quartetts. Besagtes Objekt ging mit seiner Barschaft unterm Kopfkissen zu Bett; doch die Erklärungen, die am darauffolgenden Morgen gegenüber Mrs Beale unweigerlich umfassender ausfielen als gegenüber der anspruchslosen Freundin, fanden ihren Höhepunkt in einer Preis- und Übergabe, die auf schicklichere Weise freiwillig vonstattenging. Es gab in der Tat Erklärungen, die Mrs Beale sowohl zu liefern und als auch zu verlangen hatte, von denen die beeindruckendste darauf abzielte, dass es furchtbar sei, wenn ein kleines Mädchen Geld von einer Frau annehme, welche die abscheulichste Vertreterin ihres Geschlechts sei. Die Sovereigns wurden einer aufmerksamen Prüfung unterzogen, deren Ergebnis allerdings war, dass Mrs Beale zu wissen begehrte, ob man, wenn man der Sache wirklich nachgehen wollte, sie anders bezeichnen könnte denn als der Sünde Sold50. Ihre Stieftochter wollte der Sache nur insoweit nachgehen, als sie sich erkundigte, wie man folglich mit ihnen verfahren solle, woraufhin Mrs Beale, die sie inzwischen in ihre Tasche gesteckt hatte, mit Würde und einer Hand auf dem Depositum erwiderte: »Die sollten wir auf der Stelle wieder zurückschicken!« Wie das Kind hinterher erfuhr, war Susan aufgefordert worden, zu diesem Akt der Restitution die von ihr vereinnahmte Münze beizusteuern, aber sie klammerte sich an ihren Schatz und versicherte Maisie unter vier Augen, dass es Grenzen dafür gebe, in welchem Umfang sie sich »ausschmieren« lasse. Maisie war gegenüber Mrs Beale bezüglich der ganzen Transaktion des Vorabends offen gewesen; jetzt aber befand sie sich unversehens in einer Situation, in der sie von einer indignierten Dienstmagd Bemerkungen zu hören bekam, die sie als gruselige Geheimnisse empfinden musste. Eine davon bezog sich auf die erstaunliche Uhrzeit – und zwar drei Uhr morgens, wenn sie es genau wissen wollte –, zu der Mrs Beale das Haus wieder betreten hatte; eine andere, mit einem Akzent vorgetragen, welchen zu kritisieren sich Maisie noch immer angestrengt verkniff, charakterisierte die Art, wie besagte Dame ihre Reize zur Schau stellte, als eine »solcherne Schanntn«, als »so was von



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